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Erfahrungsbericht LiFePO4 Batterien

Berge und Lithium passt irgendwie zusammen . . . Lithium kommt als Salz im Gestein vor, ähnlich wie Kochsalz. Aber auch als Batterie tut es gute Dienste in den Alpen. Die Hochstrombelastbarkeit, Schnelladefähigkeit und alle anderen guten Eigenschaften der neuen Batterie konnte Markus Möschinger mit dem TW 033 Anfangs August in einer 1'100km langen, intensiven Fahrt über die meisten Schweizerpässe erproben.

Gesamter-km Stand 6'410km mit den LiFePO4 Batterien, Verbrauch ab Netz für die Fahrt nur 4.8kWh/100km (!)

Bilanz nach 3 Monaten: 3'868 km, 473 Ah = 8.16 km/Ah. Verbrauch weiter sinkend noch 5.25 kWh/100km (seit 1.Mai)

Die beiden TWIKE mit den dreifels Lithium Powerbatterien sind seit Anfangs April unterwegs und haben bereits die 3'000km-Schwelle überschritten. Im Folgenden die Zusammenfassung der Erfahrungsberichte des TW 033 und TW 001.

Berichte: TWIKE 001 / TWIKE 033 (18. Mai 2008) / TWIKE 033 (31. Mai 2008)



TWIKE 001 mit 4.5kWh LiFePO4 Batterie
von Ralph Schnyder

Das TW 001 erhielt am Tag vor der TWIKE Klub GV sein neues Strompaket, bzw. die vier "Beauty-Case" aus eloxiertem Alu mit den 120 LiFePO4 Zellen drin. In seinem 12-jährigen Leben war das TW 001 noch nie so leicht und so leistungsfähig.

Die erste Testfahrt nach Rüttihubelbad war der Sprung ins kalte Wasser. Wird es reichen nach Bern? Zum Aufwärmen gleich mal über den Bölchen (900m), der Unterschied zu vorher ist enorm, die zweite Beschleunigungsstufe wage ich selbst an den steilsten Serpentinen vor der Passhöhe nur ganz kurz zu drücken, damit die Reifen auf der holprigen Strasse nicht durchrutschen. Die 15% Mehrleistung dank der höheren Spannung und die 20kg weniger Gewicht (. . . es sind sogar 23kg, da ich im Rahmen der Fahrzeugoptimierung auch bei meinem Winterspeck etwas reduziert habe) sind sofort spürbar.

Die Spannung ist auch oben unter Vollast noch auf 370V. Die Elektronik wird übrigens nicht stärker belastet, da der Strom gleich hoch ist wie vorher. Der Umrichter erwärmt sich während der Fahrt kaum und auch den Batterien sind die 20A egal, denn die Zellen sind auf 130A Entladestrom und 30A Ladestrom ausgelegt.

Bergab brauche ich die Bremsen auch nicht, denn die Batterien freuen sich über den Rekuperationsstrom und nehmen ihn ohne Verluste mit Freude auf. Der Unterschied zwischen Ladespannung und Entladespannung ist nur 5%, da kann gar nicht viel verloren gehen. Die Temperaturanzeige ist entsprechend langweilig und ändert sich kaum weder während der Fahrt noch während der Ladung.

Unterwegs stauen sich die Autos vor mir und nicht mehr wie früher hinter mir. Auch ausserorts gibt es keinen Grund mehr dahin zu schleichen. Die Reichweitenprognose (auf 11.6Ah eingestellt) zeigt immer noch über 115km an, sodass ich mich an die gesetzlich vorgeschriebenen Geschwindigkeitslimiten als Richtwert halte. Bei der Umfahrung nach Wiedlisbach hält das TW 001 im Tempomat auch dann locker die 85km/h wenns leicht bergauf geht. Die Spurtreue ist trotz leichtem Wind fast perfekt, das mag an der besseren Verteilung des Gewichtes liegen.

In Zollikofen, kurz vor Bern ist es klar, das reicht locker. Die Reichweite ist immer noch auf 105km, die Spannung unter Last auf 372V. Die Batterie könnte man eigentlich bis auf 240V entladen, aber wir haben die Grenze auf 333V gesetzt, denn bei Lithium gilt es grundsätzlich komplette Entladungen zu vermeiden zu Gunsten der Lebensdauer.

Am Strassenrand steht eine hübsche junge Dame, die den Zug verpasst hat. Kein Problem, sie freut sich einmal in einem TWIKE mitfahren zu dürfen . . .

Inzwischen hat das TW 001 über 2'000km gemacht, das gäbe eine Jahresleistung von über 20'000km. Dafür steht der kleine KIA gelangweilt herum, bei den Benzinpreisen ganz zu Recht.
Ob Basel, Bern, Luzern oder Zürich ist nun alles in Reichweite ohne einen Tropfen Benzin und mit durchschnittlich 5.6kWh/100km ab Netz (das wären Energieäquivalent nur 0.56 Liter/100km).

Probleme gabs bisher eigentlich keine, nur der Motor wird etwas gar heiss, wenn man zwei Stunden Vollgas fährt. Die Reifen sind natürlich alle 2-3 Monate wieder abgeraspelt (dank dem geringern Gewicht nicht so schnell wie bei den NiMH Batterien) und die Gelenkwelle hat mit einem feinen Quietschen darauf aufmerksam gemacht, dass sie revidiert werden sollte.

Fazit: Die LiFePO4 Batterie verhält sich genau so wie eine Batterie es sollte, liefert Strom, nimmte beim Bremsen und Laden alles was kommt jederzeit fröhlich auf ohne dabei Wärme zu produzieren, eine Batterie ohne Nebenwirkungen. Die 15Ah Zelle ist ideal fürs TWIKE; das Fahrzeug wird damit leichter, leistungsfähiger und hat mit 100km Reichweite immer genug Reserve. Der Einbau geht in jedes TWIKE und braucht nur 4 zusätzliche Befestigungslöcher.

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TWIKE 001

TWIKE 001 und Catherham


TWIKE 033 mit 3kWh LiFePO4 Batterie (10Ah)
von Markus Möschinger (18. Mai 2009)

Es macht wirklich Spass mit den Lithium-Batterien herumzufahren. Da ich in einem Nachbarort von Ralph Schnyder wohne, hatte ich das Vergnügen von ihm als Testfahrer für die neuen LiFe-Batterien ausgewählt worden zu sein. Also ideal, da ich bei Änderungen oder Problemen in der Nähe bin.

Am 5. April 2008 war es soweit, bei meinem Twike 033 wurden die 10Ah Lithium-Eisenphosphat LiFePO4 eingebaut. Zuerst bin ich mit dem gleichen Beschleunigungswert auf Stufe 1 von 12A herumgefahren. Wegen der höheren Nennspannung von 385V fuhr das Twike einfach 4-5 km/h schneller! Und dies nicht etwa auf Kosten der Reichweite. Im Gegenteil ich erreichte auf Anhieb 7,5km/Ah.

Nachdem ich ein paar Wochen die flotteren Fahrten genossen habe, stellte ich anfangs Mai die Stufe 1 auf 11A zurück. Damit habe ich nur noch ein bisschen den besseren Durchzug verglichen mit 12A mit den 2x5Ah NiCd-Batterien, die ich vorher fuhr.

Nun erreiche ich 8,2 km/Ah und der Verbrauch ab Netz liegt bei nur 5,57 kWh auf 100Km.
Die Kapazität haben wir auf 8 Ah beschränkt, da auch diese Batterien nicht ganz leer gefahren und nicht überladen werden dürfen. Trotzdem habe ich vor kurzem 70 km bei schönem Wetter erreicht, ohne in den kritischen Bereich zu kommen.

Verglichen mit den 10Ah NiCd (6.6km/Ah) komme ich also mit den 8Ah LiFe 1.6 km pro Ah weiter! Und dadurch habe ich immer noch die gleichen Reichweiten, wenn es sein muss.

Eine tolle Sache ist natürlich das es keinen Memory Effekt mehr gibt und man dadurch das Fahrzeug unabhängig von der vorhandenen Kapazität jederzeit stehen lassen oder laden kann. Das Leerfahren entfällt und die ersparte Zeit kann anders genutzt werden.

Also nach 2000km Testfahrt bin ich voll Begeistert von den LiFe-Batterien!

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TW033 Markus Möschinger


TWIKE 033 mit 3kWh LiFePO4 Batterie (10Ah)
von Markus Möschinger (31. Mai 2009)

Am letzten Tag im Mai war die ‚Ammeler’(Anwil)-Testtour dran. Diese Tour habe ich bis jetzt alle paar Monate gemacht, um zu sehen, wie sich die Reichweite der Nickel-Cadmium-Batterien entwickelte. Nun waren zum ersten Mal die Lithium-Batterien LiFe mit 10 Ah dran.

Eine herrliche Fahrt durchs obere Baselbiet mit sehr wenig Verkehr. Die Strecke führt von Hölstein auf direktem Weg nach Anwil. Also auf sehr kupiertem Gelände mit richtig steilen Anstiegen bis zu 20%. Aufwärts fahre ich dabei im Tempomat und abwärts geniesse ich die volle Effizienz der Rekuperation.
Bereits nach 21 km in Anwil war mir der grosse Unterschied zu den NiCd bewusst. Trotz höchstem Ort der Tour ist die Reichweite-Prognose von anfangs bescheidenen 56 km (Standardwert mit 7km/Ah) auf bereits 72 km angestiegen!
Zurück ging es über Liestal nach Hölstein. Nach 47 km war die eigentliche Testtour beendet, aber die Batterien immer noch halb voll. Da habe ich gleich die nächst Runde über den Tschoppenhof (Liedertswil) angehängt. Nach 72 km noch lange nicht leer.

Ich weiss nicht ob ich rückfällig geworden bin vom vielen Leerfahren der NiCd-Batterien, oder ob mich Edwin Griesser mit seiner kürzlichen Rekordfahrt von 210 km mit 20 Ah angesteckt hat. Jedenfalls wollte ich es wissen.
Einen Gang kleiner und nach ‚Bämbel’ (Bennwil) und zurück. Weiter nach Ziefen und zurück; halt da wurden die LiFe doch langsam leer, sodass ich froh war um die Hollinger Stromtankstelle beim Bad Bubendorf.

Ein super Ergebnis: 102,4 km bei 9 Ah Verbrauch ergeben 11,37 km/Ah oder 8.8 Ah/100km. Geladen habe ich nur 4,2 kWh für 100km, dies bei schönem Wetter aber welligem Gelände mit Ø35 km/h.

Die Lithium bringen es also in allen Phasen. Auch beim Rekupieren geht viel mehr Strom zurück. Die Batterietemperatur war überhaupt kein Problem, null Grad Erwärmung.

Zum Vergleich die Daten von Edwin TW 745: 210,6 km, 18,23 Ah ergeben 11,55 km/Ah, 8,65 Ah/100km, geladen sogar nur 3,33 kWh/100km, aber wohl kaum auch auf so kupiertem Gelände.
Mit 20 Ah im ‚Tank’ hätte ich natürlich die 210 km locker geschlagen... mit Gruss an Edwin!

So jetzt weiss ich das 100 km auch mit 10 Ah LiFe möglich sind. Nochmal probiere ich es der Lebensdauer der Batterien zuliebe nicht mehr.
(Lithiumakkus sollte man möglichst nur 40 - 60% entladen für einen optimale Lebensdauer).

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Stromtankstelle Wattwerk
Die rettende Stromtankstelle von Hollinger Solar (www.wattwerk.ch ). Bereits standen 3 Elektroautos da.

Display TWIKE 033

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